Dieser wundervolle Spruch von Thomas Edison hat mich oft inspiriert. Denn die beste Idee der Welt taugt nichts, wenn sie nicht oder falsch umgesetzt wird. So habe ich im Frühjahr 2019 angefangen das Konzept für das Café feinOST zu schreiben, feilte dieses mehrmals aus, bis (aus meiner Sicht) der Plan für die richtige Umsetzung feststand.

Eine Standortanalyse ist immer von der Zielgruppe und dem Gastronomie-Konzept abhängig. Und ein falscher Standort kann auch die beste Idee und Umsetzung zu Fall bringen. Eine Passantenfrequenz basierte, pauschalisierte Standortanalyse war in meinem Fall sicherlich nicht möglich. Mein Standort musste vor allem zu meiner Zielgruppe passen. Und selbstverständlich sollte der Standort belebt und beliebt sein. So führte mich meine Suche schnell zur Karl-Liebknecht-Straße, im Volksmund liebevoll "Karli" genannt.

Der erste Wunschstandort von Café feinOST war in unmittelbarer Nähe von unserem jetzigen Standort. Nach einigen Gesprächen mit dem Vermieter habe ich mich jedoch entschieden, Ausschau nach anderen Objekten zu halten. Als es dann die Möglichkeit gab, den jetzigen Standort zu besichtigen, wusste ich genau: Das ist der richtige Standort für Café feinOST. Von Anfang an war alles stimmig.

Die Zusage für den Mietvertrag erhielt ich mehr oder weniger zeitgleich mit der Nachricht über „ein neuartiges Corona-Virus", welches in der chinesischen Stadt Wuhan wütete. China war mir damals weit weg. Dass dieses Virus nach wenigen Monaten unser Leben auf dem ganzen Planeten auf den Kopf stellen würde, hatte ich nicht für möglich gehalten.

Die ersten und wichtigsten Gegenstände, deren Lieferung Monate in Anspruch nahmen, wurden schon vor Weihnachten 2019 bestellt. Ich habe ab Anfang Januar 2020 recherchiert, verglichen, Angebote geholt, Aufträge erteilt, bestellt etc... Bis es hieß, dass das Leben in Deutschland in vielen Bereichen gestoppt werden müsse. Klar mussten wir auch erstmal kurz stoppen und überlegen, wie es mit dem Café feinOST weitergeht. Aber ich wollte an meinem Vorhaben festhalten und haben dann bloß mit einem deutlich langsameren Tempo weitergemacht. Handwerker, Künstler und ich arbeiteten fast täglich bis Ende Juni für den Tag X, an dem das Café feinOST seine Türen für die Gäste aufmachen sollte.

Nach mehreren verworfenen Eröffnungsterminen war es am 1. Juli endlich soweit. Wir haben unsere Tür für unsere Gäste aufgemacht. Zuvor haben wir am 27. Juni einen Testlauf mit geladenen Gästen unternommen, den man im Fachjargon „Soft Opening“ nennt. Unser Café blieb dann bis zum 2. November 2020 geöffnet, als der zweite und längere Lockdown über uns rollte... Die Zeit, in der wir Gäste in unserem Lokal empfangen durften, betrug lediglich vier Monate und diese waren enorm ereignisreich. Es waren einerseits schwierige, andererseits wundervolle vier Monate, in denen wir viel Erfahrung sammeln konnten. Dass das Café feinOST nicht nur ein Wunschgedanke von mir ist und dafür ein Bedarf besteht, konnten wir an dem Interesse, welches uns entgegengebracht wurde, sehen.